Toleranzedikt des GaleriusDas Toleranzedikt des Galerius markiert das eigentliche Ende der Christenverfolgungen im Römischen Reich. Es wurde im Frühjahr 311 von Kaiser Galerius in Nikomedia herausgegeben, nachdem er zusammen mit seinem Unterkaiser Maximinus Daia die von Diokletian 303 eingeleitete Christenverfolgung anfänglich fortgesetzt hatte. Das Edikt wurde im Namen aller vier damals regierenden Kaiser herausgegeben;[1] Lactantius berichtet, dass es am 30. April 311 in Nikomedia bekannt gegeben wurde.[2] HintergründeGalerius war zuvor schwer an Krebs erkrankt; diese Erkrankung wurde von den christlichen Apologeten als der Auslöser seines inneren Wandels zur Duldung des Christentums angesehen. Galerius hatte dabei aber politische Beweggründe; er war um die Stabilität des Reiches besorgt. Er war zur Einsicht gekommen, dass die Christen von der Verfolgung nicht entscheidend getroffen worden waren; vor allem in der Osthälfte waren die Christen zahlreich, wenngleich auch dort immer noch eindeutig in der Minderheit. Das Dekret enthält keine Bevorzugung der Christen, aber es erlaubte ihnen die Wiederherstellung ihrer Kirchen sowie ihre Zusammenkünfte, so weit sie die öffentliche Ordnung nicht stören. Außerdem forderte es die Christen auf, für das Wohl des Staates zu beten. Durch das Edikt wurde die Christenverfolgung beendet und das Christentum zugleich zur religio licita (erlaubte Religion), d. h., es wurden zum ersten Mal Christen in gewisser Weise gesetzlich anerkannt. Mit der Ernennung zur religio licita war, ebenso wie zuvor bei den Juden durch Caesar und Augustus,[3] eine Befreiung vom Kaiseropfer und den Opfern an die römischen Staatsgötter verbunden, was sie zuvor von der Bekleidung öffentlicher Ämter ausgeschlossen hatte. Galerius starb nur kurze Zeit nach Herausgabe des Edikts, was den (gegen Galerius voreingenommenen) christlichen Apologeten Lactantius zu der höhnischen Bemerkung veranlasste, dass seine Reue zu spät gekommen sei. Im Jahre 313 kam es zur Mailänder Vereinbarung, das in der Christentumsgeschichte üblicherweise als Ende der Christenverfolgung angesehen wird, in der Praxis aber wesentlich weniger änderte als das Toleranzedikt von 311. Vielmehr ist es als Ergänzung dazu anzusehen. Inhalt des Toleranzedikts
Literatur
Weblinks
Anmerkungen
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