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Schiras

Schiras
Schiras (Iran)
Schiras (Iran)
Schiras
Basisdaten
Staat: Iran Iran
Provinz: Fars
Koordinaten: 29° 36′ N, 52° 31′ OKoordinaten: 29° 36′ N, 52° 31′ O
Höhe: 1500 m
Fläche: 240 km²
Einwohner: 1.869.001 (Volkszählung 2016[1])
Bevölkerungsdichte: 7.788 Einwohner je km²
Vorwahl: +98 (0) 71
Postleitzahl: 73xxx
Zeitzone: UTC+3:30
Webseite: www.shiraz.ir
Politik
Bürgermeister: Heydar Eskandarpour
Eram-Garten
Schrein vom Ali Ibn Hamzeh

Schiras [ʃiːˈɾɒːzAudiodatei abspielen (persisch شيراز Schiraz, DMG Šīrāz, englisch Shiraz) ist die Hauptstadt der zentralen iranischen Südprovinz Fars und gehört mit rund 1,9 Millionen Einwohnern (Stand 2016) zu den fünf größten Städten Irans.

Sie liegt etwa 700 km südlich von Teheran im südlichen Zāgros-Gebirge auf etwa 1500 m. Das Klima ist relativ angenehm und mild. Man nennt die für ihre Gartenkultur berühmte Stadt den „Garten Irans“. Ihr Blumenreichtum und die berühmten Rosenzüchtungen geben ihr ein spezifisches Gepräge, das schon bei der Auffahrt durch den äußeren Torbogen auffällt.

Etymologie

Der früheste Hinweis auf die Stadt findet sich auf elamitischen Schrifttafeln von 2000 v. Chr., die im Juni 1970 bei Bauarbeiten in Schiras gefunden wurden. Auf diesen Tontäfelchen, die in elamischer Sprache verfasst sind, ist der Name der Stadt als Tiraziš.[2] angegeben. Die altpersische Form lautete irādschiš/ und wurde durch Lautverschiebungen zum neupersischen Schirās.

Geschichte

Die Umgebung der Stadt war schon vor mehr als 2500 Jahren das Kernland des achämenidischen Persien.

Zwei mächtige altpersische Königshäuser stammen von hier: die antiken Achämeniden (559 bis 330 v. Chr.) und die Sassaniden (224 bis 651). Der achteckige Pavillon des Pars-Museums beschreibt die Region und ihre Dynastien.

Doch bereits vor der Einwanderung der Perser in die Persis existierte die Stadt. Die Tontäfelchen, die in Schiras gefunden worden sind, lassen die Vermutung zu, dass die Stadt elamischen Ursprungs ist. Städtische Größe, wirtschaftliche und politische Wichtigkeit erlangte die Stadt jedoch erst unter den Persern. Tontäfelchen aus den Verwaltungsarchiven von Persepolis aus der Zeit von Dareios dem Großen erwähnen Schiras mehrfach. Eine Tontafel des Festungsarchivs erwähnt sogar den Schatz der Stadt als Empfänger von Häuten von geschlachteten Tieren.[3] Nach dem Fall des Persischen Reiches der Achämeniden und der Zerstörung von Persepolis durch Alexander übernahm Schiras die Rolle des kulturellen Zentrums der Perser.

Im Mittelalter residierten in Schiras unter anderem die islamischen Dynastien der Buyiden und Salghuriden, unter denen die Stadt wuchs und erblühte, aber auch mehrfach Schauplatz militärischer Auseinandersetzungen war. Später dezimierten mongolische, türkische und afghanische Überfälle die Größe und Bevölkerung von Schiras. Erst unter Karim Khan-e Zand konnte sich die Stadt ab Mitte des 18. Jahrhunderts wieder erholen und erlebte eine neue Blütezeit, insbesondere in der Wirtschaft und Kultur. Am 20. Juni 1824 wurde die Stadt durch ein Erdbeben zerstört.[4] Schiras ist offiziell zur Kulturhauptstadt Irans erklärt worden.[5] 1967 bis 1977 fand das Schiras-Kunstfestival statt. Die Bevölkerung von Schiras gilt als offen und liberal.[6] Etwa 10.000 bis 12.000 Einwohner gehören heute der jüdischen Gemeinde an.[7]

Sehenswürdigkeiten

Zand-Zitadelle
Dschami-Moschee
Hafis-Grabmal
Nasir-ol-Molk-Moschee
Der Maharloo-See bei Schiras

In Schiras sind die zwei berühmtesten Dichter Persiens in anmutigen Mausoleen am Stadtrand begraben: Hafis und Saadi. Neben den beiden wirkte hier auch Omar Chajjam.

Sehr bedeutend ist die Freitagsmoschee (Schah-Tscheragh-Moschee; arabisch مسجد جامع masdschid dschāmiʿ, DMG masǧid ǧāmiʿ) mit dem Schrein von Schah Tscheragh, einem Bruder des achten Imams Reza.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Zitadelle des Karim Khan. Sie wurde um das Jahr 1770 fertiggestellt. Sie liegt im Zentrum der Stadt und diente als Regierungspalast und Wohnpalast, später als Mausoleum.

Weitere Sehenswürdigkeiten:

Basar
Zinat-ol-Molk-Haus
  • Zinat-ol-Molk-Haus (Museum)

Verkehr

Die Stadt besitzt einen Kopfbahnhof – dessen Empfangsgebäude soll das größte des Landes sein – in dem die von Teheran kommende Bahnstrecke Badrud–Isfahan–Schiras endet. In der Stadt befindet sich der internationale Flughafen Schiras. Die erste U-Bahn-Linie der Stadt wurde am 11. Oktober 2014 eröffnet.

Universitäten und Forschungseinrichtungen

Söhne und Töchter der Stadt

Jugendliche in Schiras, 2017

Nachbarstädte und Sehenswürdigkeiten

Städtepartner- und Freundschaften

China Volksrepublik Chongqing, Volksrepublik China, Partnerschaft seit 2005[9]
Deutschland Weimar, Deutschland, Freundschaft seit 2009[10]
Deutschland Dresden, Deutschland, Freundschaft seit 2018[11]

Klimatabelle

Schiras
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
96
 
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0
 
36
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2
 
28
8
 
 
30
 
20
3
 
 
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14
0
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Schiras
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 11,7 14,6 19,3 23,2 30,2 35,5 37,2 36,4 33,3 27,6 20,1 14,0 25,3
Mittl. Tagesmin. (°C) −0,7 0,9 4,2 7,6 12,5 16,2 19,2 17,9 13,8 8,2 2,9 −0,2 8,6
Niederschlag (mm) 96 43 37 35 5 0 2 0 0 2 30 55 Σ 305
Sonnenstunden (h/d) 6,7 7,4 8,2 7,9 10,7 11,9 11,2 10,7 10,8 10,0 8,0 7,3 9,2
Luftfeuchtigkeit (%) 64 58 50 47 31 24 22 24 26 34 48 59 40,5

Literatur

Commons: Schiras – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Population by age groups and sex and province, the 2016 Population and Housing Census. Statistical Centre of Iran, abgerufen am 21. Juli 2017 (MS Excel xlsx; 21 kB, zum Herunterladen).
  2. George G. Cameron: Persepolis Treasury Tablets. University of Chicago Press, 1948, S. 115.
  3. PF 59. Richard T. Hallock: Persepolis Fortification Tablets (=Oriental Institute Publications. Band 92). Chicago 1969, S. 97. Online.
  4. Friedrich Adolph Klüber (Hrsg.): Genealogisches Staats-Handbuch. 67. Jahrgang. Verlag von Franz Varrentrapp, Frankfurt am Main 1839, S. 377 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche): „Auch Schiras ward am 20 Juni 1824 durch ein schreckliches Erdbeben verheert.“
  5. nirupars.com, Shiraz
  6. Natalie Amiri: Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran. Aufbau, Berlin 2021, ISBN 978-3-351-03880-9; Taschenbuchausgabe ebenda 2022, ISBN 978-3-7466-4030-3, S. 75.
  7. Natalie Amiri: Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran. Aufbau, Berlin 2021, ISBN 978-3-351-03880-9; Taschenbuchausgabe ebenda 2022, ISBN 978-3-7466-4030-3, S. 130.
  8. Natalie Amiri: Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran. Aufbau, Berlin 2021, ISBN 978-3-351-03880-9; Taschenbuchausgabe ebenda 2022, ISBN 978-3-7466-4030-3, S. 88–89.
  9. Chongqing Municipal Government (Memento des Originals vom 30. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cq.gov.cn
  10. Städtefreundschaften. In: weimar.de, abgerufen am 16. August 2016.
  11. Shiraz (Iran). In: dresden.de, abgerufen am 11. März 2021.
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