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Quai de Bourbon

Quai de Bourbon
Lage
Arrondissement 4.
Viertel Notre-Dame
Beginn Rue des Deux Ponts und Pont Marie
Ende Rue Jean du Bellay und Pont Saint-Louis
Morphologie
Länge 367 m
Breite 8 m
Geschichte
Entstehung 1614 bis 1646
Koordinaten
48° 51′ N, 2° 21′ OKoordinaten: 48° 51′ N, 2° 21′ O
Kodierung
Paris 1192

Der Quai de Bourbon ist eine Straße entlang der Seine auf der Île Saint-Louis im 4. Arrondissement von Paris.

Lage

Der Quai de Bourbon liegt am westlichen Ende der Île Saint-Louis. Die Straße beginnt an der Pont Marie und verläuft um die Inselspitze beim Place Louis Aragon herum zur Pont Saint-Louis. Entlang der Straße stehen viele Privatvillen, die meisten unter Denkmalschutz, in denen zahlreiche historische Persönlichkeiten, Künstler oder Politiker, wohnten.

Namensursprung

Der Quai trägt den Namen der königlichen Familie der Bourbonen.

Geschichte

Der Quai wurde in den Jahren von 1614 bis 1646 unter dem aktuellen Namen gebaut. Zwischenzeitlich hieß er Quai de la République (1792, während der Revolutionsjahre), danach Quai d’Alençon. Am 27. April 1814 bekam er seinen ursprünglichen Namen zurück.[1]

Sehenswürdigkeiten

Am Kai gibt es viele bemerkenswerte Gebäude, von denen einige hier aufgeführt werden:

  • Nr. 1: 1616 erbautes Anwesen, das dem Staatsanwalt des Gefängnisses Châtelet, Pierre Le Mercier und seinen Nachkommen gehörte. Im Erdgeschoss befindet sich das Kabarett Au Franc Pinot aus dem 17. Jahrhundert, dessen denkmalgeschütztes schmiedeeisernes Tor mit Weinreben und goldenen Weintrauben geschmückt ist. Es wurde 1716 von der Polizei geschlossen, nachdem Verleumdungen und Broschüren gegen die Moral des Regenten Philippe d’Orléans entdeckt wurden.
  • Nr. 9–11: Standort der ehemaligen Ruelle aux Vaches. In Nummer 11 wohnte 1643 der Maler Philippe de Champaigne, Maler des Königs
  • Nr. 13–15: Hôtel Le Charron, Intendant der Finanzen (1630). Seit dem 4. Juli 1988 steht das Hôtel particulier unter Denkmalschutz.[2] Die belgischen Bildhauerin Yvonne Serruys (1873–1953) hatte hier ihr Atelier und auch ihre Manne, des französischen Schriftstellers Pierre Mille ließ sich 1912 hier nieder; bis 1913 hatte Camille Claudel (1864–1943) hier auch ihr Atelier. Hier war auch das letzte Zuhause des Malers Émile Bernard. Haroun Tazieff wohnte hier. Roland Dumas hatte hier seine Kanzlei.[3][4]
  • Nr. 25: Léon Blum wohnte hier in der Zeit der Front populaire.

Einzelnachweise

  1. Jacques Hillairet, Dictionnaire historique des rues de Paris. Éditions de Minuit, S. 227.
  2. Eintrag Nr. PA00086298 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch).
  3. Roland Dumas : "Ce qui est droit, c'est emmerdant !" 1. Dezember 2013, abgerufen am 30. Mai 2024 (französisch).
  4. Andere Quellen sagen, er habe in 19, Quai Roland Dumas seine Kanzlei gehabt.
  5. Au Franc Pinot
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