Die preußischen Kronjuwelen sind eine Sammlung von Insignien königlicher Macht, die zunächst als Kronjuwelen der Könige von Preußen Verwendung fanden und auch im deutschen Kaiserreich weiterverwendet wurden. Im Gegensatz zu den oftmals reich geschmückten und verschwenderisch ausgestatteten Kronjuwelen anderer Monarchen galten die Insignien der Hohenzollern stets als eher spartanisch.
Die Krone war gleich dem Zepter von purem Golde / aber nicht / wie gewöhnlich / mit Laub=Wercke; sondern von lauter dicht aneinander gefügten Diamanten: Die auf den geschlossenen Bügeln und dem gantzen Umbkreise / wie aus einem Stück zusammen gegossen / und nicht anders / dann durch den Unterscheid ihrer Größe getheilet zu seyn schienen; da einige zu achtzig / neuntzig und hundert Grain / ja einige Brillanten gar zu hundert und dreyßig / an Gewicht hielten / und folgends auch mit unterschiedenem Feuer in das Gesichte fielen.
Friedrich II. ließ unmittelbar nach dem Castrum doloris für seinen Vater Friedrich Wilhelm I. im Juni 1740 Perlen und Edelsteine aus der Karkasse entnehmen, um daraus einen Staatsschmuck für seine Gemahlin Elisabeth Christine anfertigen zu lassen. Sie musste den Schmuck für das feierliche Leichenbegängnis Friedrichs am 9. September 1786 an dessen Nachfolger Friedrich Wilhelm II. herausgeben.[1] Teile des Juwelenschmucks fanden später in der Königskrone Wilhelms II. (s. u.) Verwendung.
Die Krone Wilhelms II., auch Hohenzollernkrone, die 1889 für die (nie erfolgte) Krönung Wilhelms zum König von Preußen angefertigt wurde. Es handelt sich hierbei nicht um eine Kaiserkrone, eine solche besaß das Deutsche Reich zwar seit 1875 im Modell für Kaiser Wilhelm I. aus Silber und Strass (ebenso wie ein Modell der Krone der Kaiserin Augusta von 1877), jedoch wurden nie tatsächliche Kronen für das Kaiserpaar gefertigt. Die oben genannte letzte preußische Königskrone enthält unter anderem einen großen Saphir, ein diamantengeschmücktes goldenes Kreuz, 142 Diamanten, 18 große Brillanten und acht große Perlen. Die Krone besitzt acht Bügel.
Das Zepter Friedrichs I., ebenfalls von 1701. Für dieses Objekt wurde ein existierendes goldenes Zepter um einen preußischen Adler und diverse andere Teile angereichert.
Die meisten erhaltenen Stücke des Kronschatzes sind heute im Schloss Charlottenburg in Berlin als Leihgabe der Hohenzollern ausgestellt, lediglich die Krone Wilhelms II. ist auf der Burg Hohenzollern zu besichtigen. Verschollen sind die Karkassen der Kronen, die König Wilhelm I. für seine Selbstkrönung in Königsberg 1861 für sich und die Königin Augusta hatte anfertigen lassen, die berühmten Hochzeitskronen der preußischen Prinzessinnen und die oben erwähnten Modelle der Kaiser- und Kaiserinnenkrone.
Tresor im Hohenzollernmuseum 1932
Zepter, Reichsapfel, Siegel, Kurhut und Totenhelm (1932)
Zepterkopf (1932)
Reichsapfel (1932)
Holzmodell der Kaiserkrone des Deutschen Kaisers, Version von 1872
Holzmodell der Kaiserkrone der Deutschen Kaiserin
Kaiserkrone des Preußisch-Deutschen Kronprinzen (heraldische Repräsentation)