Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1984 fand am 6. November 1984 statt und war die 50. Wahl eines Präsidenten der USA. Wiedergewählt wurde Ronald Reagan, der damit sein Amt als 40. Präsident der USA weiter ausüben konnte. Er besiegte den demokratischen Kandidaten Walter Mondale, der von 1977 bis 1981 unter Jimmy Carter als Vizepräsident amtiert hatte, mit klarer Mehrheit.
Die Demokratische Parteinominierte den früheren Vizepräsidenten Walter Mondale, der aber im Vorwahlkampf lange Zeit von SenatorGary Hart ernsthaft bedrängt worden war. Erst als Journalisten über Unklarheiten in Harts Biographie berichteten und Mondale mit der (einem Werbespot entlehnten) Frage “Where’s the beef?” (deutsch: „Wo ist das Fleisch?“) auf die angebliche Substanzlosigkeit von Harts Programm hinwies, konnte sich Mondale durchsetzen. Als demokratische Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten wurde die New YorkerKongressabgeordneteGeraldine Ferraro nominiert. Sie war die erste Politikerin einer großen Partei, die für das Amt des Vizepräsidenten kandidierte. Bemerkenswert war auch, dass es dem Bürgerrechtler Jesse Jackson als erstem Afroamerikaner gelang, mehrere Vorwahlen für sich zu entscheiden. Die übrigen demokratischen Kandidaten, darunter der ehemalige Astronaut und damalige Senator John Glenn, gaben frühzeitig auf.
Wahlkampf
Zu den Hauptthemen im Wahlkampf gehörten die wachsenden Schulden der Vereinigten Staaten, Inflation, die Notwendigkeit neuer Steuern, und die hohen Ausgaben für Verteidigung.
Auch das hohe Alter Reagans einerseits, die vermeintliche politische Unerfahrenheit Mondales andererseits wurden Wahlkampfthema. Mondales Ankündigung, Steuern erhöhen zu wollen, wird allgemein als entscheidend für seine überaus deutliche Niederlage gesehen.
Ergebnis
Mondale konnte Reagan nur in seinem Heimatstaat Minnesota und im District of Columbia schlagen und gewann so lediglich 13 Wahlleutestimmen. Seit Alf Landons Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 1936 hatte kein Kandidat einer der großen Parteien so wenige Wahlleutestimmen für sich erhalten. Ronald Reagan konnte mit seinen 525 Wahlleutestimmen den Vorsprung, den er bei der Präsidentschaftswahl 1980 hatte, noch deutlich ausbauen. Bis heute ist dies die letzte Wahl, bei der ein republikanischer Präsidentschaftskandidat eine Mehrheit in Hawaii, Massachusetts, New York, Oregon, Rhode Island und Washington erhielt. Nach Reagan siegten in diesen Staaten bei allen nachfolgenden Präsidentschaftswahlen ausnahmslos Kandidaten der Demokraten. Wisconsin votierte danach mit Donald Trump2016 und 2024 lediglich zweimal mehrheitlich für einen Kandidaten der Republikaner.
Maine vergibt 2 Sitze auf staatsweiter Ebene und jeweils einen Sitz über die beiden Kongresswahlbezirke.
Literatur
Donald Richard Deskins, Hanes Walton, Sherman C. Puckett: Presidential Elections, 1789-2008: County, State, and National Mapping of Election Data. University of Michigan, Ann Arbor 2010, ISBN 978-0-472-11697-3, S. 478–487 (= Kapitel 52: Ronald Reagan’s Reelection.).
Paul F. Boller: Presidential Campaigns: From George Washington to George W. Bush. 2., verbesserte Auflage. Oxford University Press, New York 2004, ISBN 978-0-19-516716-0, S. 369–377 (= 1984–Another Reagan Sweep).