Die Kaschubei bildet den östlichsten Teil der Pommerschen Seenplatte auf dem Baltischen Landrücken. Etwa 40 km südwestlich von Danzig erreicht dieser mit 331 m seinen höchsten Punkt im Wieżyca(Turmberg). Er ist der Mittelpunkt der Kaschubischen Schweiz, des schönsten und bekanntesten Teils der Kaschubischen Seenplatte. Die Kaschubei ist ein hochgelegenes Hügelland auf eiszeitlichen Grund- und Endmoränen. Nach Westen fehlt eine scharfe Grenze, sowohl geologisch als auch ethnographisch, im Norden grenzt sie an die Ostsee, im Osten an die Danziger Niederung, und im Süden bilden die sandigen Flächen der Bory Tucholskie(Tucheler Heide) ihren Abschluss.
Der größte Teil der in der Kaschubei entspringenden Flüsse gehört zum Stromgebiet der Weichsel. Zu ihr strömen die Brda(Brahe) mit ihren Zuflüssen, die Wda(Schwarzwasser), das den großen Wdzydze(Weitsee) entwässert, ferner die Wierzyca(Ferse) mit der Wietcisa(Fietze) und schließlich der Hauptfluss der Kaschubei, die Radunia(Radaune), die das Wasser zahlreicher Seen erst der Motława(Mottlau) und dann der Weichsel zuführt.
In der Kaschubei gibt es mehrere hundert Seen, sie sind meist schmal und langgestreckt.
In seiner Arbeit Geografia współczesnych Kaszub [Geographie der heutigen Kaschubei] (Gdańsk 1999) hat der Danziger Wissenschaftler Jan Modrawski ethnologische Kriterien erstellt, nach denen Gebiete des heutigen Polens als Kaschubei angesehen werden dürfen. Die Bedingung, dass mindestens ein Drittel der Bewohner Kaschuben sind, erfüllen 43 Gemeinden in der Woiwodschaft Pommern. Die Gemeinden (Gmina) befinden sich in den folgenden Powiats (Kreisen; in Klammern die deutschen bzw. kaschubischen Namen):
Powiat Pucki (Powiat Putzig, kaschubisch Pùcczi kréz):
Innerhalb so bemessener Grenzen beträgt das Gebiet der Kaschubei annähernd 6.200 km².
Aufnahme in die Weltliteratur fand die Kaschubei in Die Blechtrommel von Günter Grass. Werner Bergengruen hat das Kaschubenland in seinem Gedicht Kaschubisches Weihnachtslied verewigt.
Trachten
Lage der Kaschubei
Ortsschild
Literatur
In der Reihenfolge des Erscheinens
W. Hanow: Die Kassubiten. In: Neue Preußische Provinzial-Blätter. Andere Folge, Band 8, Königsberg 1855, S. 161–165. Vergleiche hierzu den Kommentar von Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Zur Kassuben-Frage. In: Neue Preußische Provinzial-Blätter. Andere Folge. Band 8, Königsberg 1855, S. 337–338.
J. Bòrzëszkòwsczi, J. Mòrdawsczi, J. Tréder: Historia, geògrafia, jãzëk i pismienizna Kaszëbów. Wëdowizna M. Rôżok przë wespółrobòce z Institutã Kaszëbsczim, Gdańsk/Gduńsk 1999.
M. Borzyszkowska-Szewczyk, C. Pletzing: Śladami żydowskimi po Kaszubach. Przewodnik/Jüdische Spuren in der Kaschubei. Ein Reisehandbuch, Lübeck/Gdańsk/München/Warszawa 2010.
Aleksander Majkowski: Historia Kaszubów, Gdańsk 1991, ISBN 83-85011-37-4.
Jan Mòrdawsczi: Geografia Kaszub/Geògrafia Kaszëb. dolmaczënk: Ida Czajinô, Róman Drzéżdżón, Marian Jelińsczi, Karól Rhode, Gdańsk Wydawn. Zrzeszenia Kaszubsko-Pomorskiego, Gduńsk 2008, ISBN 978-83-87258-13-9.
R. Ostrowska, I. Trojanowska: Bedeker kaszubski. Gdańsk 1978.