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Emanuel Max von Wachstein

Hl. Franz von Assisi, 1855
Grabmal für Emilie Schmidt, 1866
Denkmal für Feldmarschall Radetzky, um 1890

Emanuel Max Ritter von Wachstein (* 19. Oktober 1810 in Bürgstein; † 22. Februar 1901 in Prag) war ein böhmischer Bildhauer.

Leben

Max entstammte der Bildhauer- und Malerdynastie Max, die auch für die seine handwerkliche Ausbildung sorgte. Darüber hinaus erhielt er Kunstunterricht von namhaften Persönlichkeiten wie Joseph von Führich, Joseph Bergler und Leopold Kupelwieser. Im Alter von 27 Jahren modellierte er die Porträtbüste aus Marmor des Wolfgang Amadeus Mozart für das Clementinum in Prag. Im Jahr darauf schuf er die Statue des Schutzgeistes von Österreich für das Denkmal der Tiroler Landesverteidiger in der Hofkirche zu Innsbruck. Eine ausgedehnte Studienreise führte Max nach Italien, wo er sich in den Jahren von 1839 bis 1847 als Stipendiat in Rom aufhielt.[1]

Ab 1850 ist Max als selbstständiger Künstler in Prag nachgewiesen. Die Figur von Johannes dem Täufer auf dem um 1846 hergestellten Deckel des Taufbeckens der Teynkirche stammt als eines der ersten eigenständigen Werke aus seinem Atelier.[2]

In den Jahren von 1855 bis 1859 schuf er drei steinerne Figurengruppen von Heiligen und Patronen für die Karlsbrücke. Neben einer hohen Anzahl an Bildnisbüsten und Statuen für die Stadt Prag und deren Umgebung entstanden auch vier Monumentalstatuen für die Feldherrenhalle des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien.[3] 1893 veröffentlichte Emanuel Max eine Autobiografie unter dem Titel 82 Lebensjahre.[4] Im Februar 1876 wurde er durch Kaiser Franz Joseph mit dem Orden der Eisernen Krone und mit dem Adelsprädikat „von Wachstein“ ausgezeichnet und somit in den Adelsstand erhoben. Dazu gehörte auch ein Wappen, das auf blauem Schild einen weißen Stein zeigt, aus dem eine noch unvollendete Engelsgestalt gebildet wird. Unterhalb der Figur sind mit Hammer und Meißel die Attribute der Bildhauerei zu sehen und in den Ecken vier goldene Sterne. Oberhalb des Schildes sind zwei gekrönte Ritterhelme, der eine trägt den böhmischen Löwen der andere einen goldenen und einen blauen Flügel. Das Spruchband zeigt das Motto: Wahr! Treu! Fest! Die Bedeutung des Adelsprädikats „von Wachstein“ spielt dabei zum einen auf einen Felsen in Bürgstein an, der eben diesen Namen hat und zum anderen auf die Tätigkeit des Bildhauers, der dem toten Gestein Leben einhaucht.[5] 1901 verstarb Max hochbetagt im Alter von 90 Jahren in Prag.[6]

Familie

Max war ein Sohn des Malers und Bildhauers Joseph Franz Max (1765–1838), der in Bürgstein ein Haus hatte und dessen Frau Franziska (geborene Hille), einer Tochter des Faktors einer Damast- und Leinwandfabrik. Er hatte einen älteren Bruder Joseph von Max (1804–1855), der ebenfalls als Bildhauer tätig war und mit dem er bei einigen Werken zusammenarbeitete. Der Bruder hatte einen Sohn Gabriel Cornelius von Max (1840–1915), der Maler wurde. Max hatte noch drei weitere Brüder und eine Schwester, sowie zwei Geschwister, die als Kleinkinder starben. Der älteste Bruder Anton Max wurde Ökonom, Wenzel Max wurde Goldstaffierer, Joseph Bildhauer, Georg wurde Leiter der Spiegelfabrikskanzlei und Max selbst, als jüngster der Brüder wurde eher zufällig Bildhauer. Die einzige Schwester heiratete einen Optiker.[4]

Werke (Auszug)

Literatur

Commons: Emanuel Max – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ilse Krumpöck: Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum. Wien 2004, S. 118 f.
  2. Geschichte der Teynkirche > letzter Absatz (tschechisch), abgerufen am 26. September 2014.
  3. Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Das Museum und seine Repräsentationsräume. Kiesel Verlag, Salzburg 1981, ISBN 3-7023-0113-5, S. 37.
  4. a b Emanuel Max Ritter von Wachstein: Zweiundachtzig Lebensjahre. Selbstverlag, Prag 1893 (kramerius.techlib.cz).
  5. Emanuel Max Ritter von Wachstein: Zweiundachtzig Lebensjahre. Selbstverlag, Prag 1893, S. 514 (kramerius.techlib.cz).
  6. Max von Wachstein, Emanuel. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 24: Mandere–Möhl. E. A. Seemann, Leipzig 1930, S. 288 (biblos.pk.edu.pl).
  7. Emanuel Max. In: portal.suedmaehren.at. 11. Januar 2012, abgerufen am 26. April 2016.
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