Sind keine Bahnstörungen zu berücksichtigen, so genügen zur vollständigen Beschreibung sechs Bahnelemente. Zwei Bahnelemente beschreiben die Gestalt der Bahn, drei Elemente beschreiben die Lage der Bahn im Raum und ein Element ist der Zeitpunkt, an dem der Himmelskörper einen bestimmten Punkt auf der Bahn passiert. Die häufigste mit Elementen beschriebene Bahn ist die Ellipse.
den Winkel des aufsteigenden Knotens (Länge/Rektaszension des Knotens) : Der Winkel von der Referenzebenen-Bezugsrichtung zum aufsteigenden Knoten (an der Schnittlinie Referenzebene-Bahnebene).
das Argument der Periapsis: Der Winkel vom aufsteigenden Knoten zur Periapsis (zentrumsnächster Punkt der Bahn auf der großen Halbachse).
Streng genommen gehört die Umlaufzeit als siebentes Bahnelement zu den zur allgemeinen Beschreibung des Zweikörperproblems notwendigen unabhängigen Größen. Sie wird oft nicht angegeben, da sie und die große Halbachse über das Gravitationsgesetz miteinander verknüpft sind, und die Masse des betrachteten Körpers gegenüber der des Zentralkörpers vernachlässigbar ist. Wenn die Masse des kleineren Körpers ebenfalls im Gravitationsgesetz beachtet werden muss, ist sie indirekt das siebente Bahnelement.[1]
Die Angabe von Bahnelementen
Das 6-Tupel bezeichnet man als klassische Bahnelemente[2].
Daneben gibt es auch andere Möglichkeiten, die dem jeweiligen Fall angepasst sind:
ist besonders für Kometen und die Planeten des Sonnensystems geeignet.
Andreas Guthmann: Einführung in die Himmelsmechanik und Ephemeridenrechnung. BI-Wiss.-Verl., Mannheim 1994, ISBN 3-411-17051-4
Wolfgang Vollmann: Wandelgestirnörter. In: Hermann Mucke (Hrsg.): Moderne astronomische Phänomenologie. 20. Sternfreunde-Seminar, 1992/93. Zeiss-Planetarium der Stadt Wien und Österreichischer Astronomischer Verein 1992, S. 55–102 (weblink, 3. Feb. 2011)
Jean Meeus: Astronomical Algorithms. Willmann-Bell, Richmond 1991, ISBN 0-943396-35-2